Eljotta ist sozusagen das erste Projekt der RheinBergSchalter. Gekauft wurde sie von Markus in 1998. Dann ist aber viel passiert mit Ausbildung und Umzug, so dass die Sprint erstmal ein paar Jahre bei seiner Mutter im Schuppen eingelagert wurde.
Der Name Eljotta leitet sich von dem Nummernschild ab. Sie wurde mit dem Kennzeichen GL-LJ angemeldet. Zuerst war die Idee da, das LJ mit dem Airbrush eines Eliott Schmunzelmosters zu untermalen. Hab ich dann aber sein lassen, weil es nicht in das Gesamtkonzept des Rollers passte
Es dauerte ein bisschen, bis endlich ein bisschen Platz zum Schrauben, die notwendige Kohle und auch irgendwann die erforderliche Zeit da waren. Und nachdem mich eine Vespa GTS 300 wieder mit dem Vespa-Virus infiziert hatte, wurde 2016 das Projekt Restaurierung Vespa Sprint angegangen.
Das Ziel war ein Daily-Driver in einem schick/klassischen Outfit. Sie sollte geil aussehen, sollte aber keine Preise gewinnen. Sie sollte gut fahren, aber keine Geschwindigkeitswunder vollbringen. Hübsch, zuverlässig, alltagstauglich. Also los!
Die ursprüngliche Farbe ließ sich leider nicht mehr feststellen. Offensichtlich wurde die Vespa mal schwarz lackiert, abgeschliffen und dann silber überlackiert. Blöderweise aber nicht gut und viele Teile wurden überlackiert. Daher musste sie gesandstrahlt werden.
Währenddessen wurde der Motor schonmal inspiziert. Grundsätzlich war bekannt, dass der Motor zum Schluss gelaufen ist, die Zündung aber Probleme gemacht hat. Der Motor drehte aber und hatte Kompression. So schlimm konnte es also nicht sein. Ausserdem sollte eh auf eine 12 V BGM-Zündung umgebaut werden. Aber erstmal reingucken.
Grundsätzlich sah es gar nicht so schlimm aus. Jedenfalls nichts gebrochen, rissig oder sonst irgendwie im Eimer. Es wurde alles sauber gemacht, neu gelagert, ein neues Schaltkreuz eingebaut, Kickstartergummis, usw. Alle Verschleißteile eben…
Ausserdem wurde die Kupplung ersetzt, weil der Kupplungskorb Haar-Risse an den Federtellern zeigte. Verbaut wurde eine komplette Kupplung. Aus heutiger Sicht überflüssig und vielleicht nicht die beste Wahl – lässt sich aber ja jederzeit einfach ändern.
Während die Karosserie beim Lackierer stand und im Keller der Motor überholt wurde, nahm die zukünftige Vespa-Garage auch Gestalt an. Das war Voraussetzung, denn im Keller hätte man Motor und Karosse nicht zusammenbauen können, da der Treppenaufgang zu eng war
Der erste Lackierer hatte irgendwie keinen Bock was zu tun. Und so wurde der Roller nach fast 6 Monaten wieder abgeholt, ohne dass was dran passiert war. Wir wollen ja niemanden schlecht machen, aber ein gewisser Lackierer in Köln Dellbrück ist nicht zu empfehlen. Also ab nach Bensberg. Der neue Lackierer hat dann auch mal mächtig reingehauen und lieferte schon nach kurzer Zeit erste Ergebnisse. Und mit Royal Grey Metallic war dann auch die Farbe gefunden.
Zu Hause ging es weiter mit der Überholung des Motors und der Pflege einzelner Anbauteile. Immer wieder erstaunlich, was man mit Kaltreiniger, Drahtbürste und Dremel so alles erreichen kann.
Dann war irgendwann die Garage fertig und die Werkstatt zog aus dem Keller in den Carport um. Und dann ging alles irgendwie sehr schnell. Der Motor wurde wieder zusammengesetzt, aus altem Terrassenholz wurde ein Motorständer gebaut und dann hieß es zum ersten mal seit 18 Jahren für den Sprint-Motor wieder: ankicken!
Kleiner Tipp: Wer ne BGM Zündung verbaut sollte sich nicht auf die Angaben verlassen, wann eine Spacerplatte notwendig ist oder nicht. Auch bei der VLB1T sollte das Polrad so auf die Kurbelwelle passen, dass alles Plug and Play ist. Nix da. Erst mit 3×3 Unterlegscheiben hatte die Zündgrundplatte die richtige Position, dass auch der Pickup ein Signal für einen Zündfunken sendete.